41. Die endgültige Wende

Die Woche vor meinem Geburtstag im März 2019 verbrachte ich in unserem Ferienhaus mit dem schönen großen Garten. Ich spürte einen enormen inneren Druck, dass ich etwas Entscheidendes ändern musste, wenn ich vollständig gesund werden wollte. Diese Aufs und Abs hatte ich mehr als satt und es musste irgendwie eine Methode her, mit der ich größere und vor allem nachhaltige Erfolge erzielen konnte. Die Woche allein tat mir sehr gut. Im Alleinsein konnte ich wirklich in mich gehen und überlegen, was nun zu tun war. Im Selbstmitleid, dass ich nun die Trendwende zu meinem Geburtstag nicht feiern kann, wollte ich nicht versinken. An eine Wiedereingliederung in mein Orchester war nicht zu denken, mein Zustand war so instabil, dass ich nicht eine einzige Probe durchgehalten hätte. Also wollte ich weiter ganz zielstrebig und unbeirrt nach meinem Heilungsweg suchen. Es gab ihn, da war ich mir sicher. Ich musste ihn nur finden.

Eines wollte ich von nun an absolut nicht mehr: diese Abhängigkeit von irgendwelchen Therapeuten. Ich wollte mein eigener Chef sein, selbst in die Hand nehmen und nicht mehr warten auf einen Termin oder eine gute Rezeptur. Das machte mich klein und das war ich nicht mehr. Ich wollte nicht mehr länger das Opfer sein, was nur irgendwie reagieren kann, sondern wollte agieren und entschieden sagen wo ich hin möchte. Ich hatte das Recht über mich hinaus zu wachsen und danach stand mir jetzt unglaublich der Sinn. Es war für mich nie eine Option mich mit dem Zustand abzufinden auch wenn mir das von schulmedizinischer Seite oft genug gesagt wurde, dass man nichts machen könne. Das alles hatte für mich keine Bedeutung, ich war so fest entschlossen mir meinen Körper zurück zu erobern. Die Energie, die mir auf physischer Ebene fehlte, hatte ich mental und diese Energie wollte ich nutzen. Und das innigste Bedürfnis nach Eigenverantwortung brachte mir zu meinem Geburtstag dann doch noch die entscheidende Wende. Auch wenn sich körperlich an dem Tag noch nichts geändert hatte, so war ich von diesem Tag an im Bewusstsein ein anderer Mensch.

Eine enorme Erleichterung kam sofort über mich, als ich mich dazu entschied, das mit den chinesischen Kräutern wieder selbst in die Hand zu nehmen. Die Abhängigkeit von Anderen fiel endlich von mir ab, wie eine zu klein und zu schwer gewordene Rüstung. Was war das für eine Wohltat! Außerdem entschloss ich mich dazu, dass nicht mehr die Krankheit über mich zu entscheiden hatte. ICH wollte jetzt wieder die Entscheidungen treffen, ob ich etwas tue oder nicht. Sinnbildlich fing ich an meiner Krankheit die Zunge herauszustrecken und ihr zu sagen, dass sie von nun an keine Macht mehr über mich hatte. Was hatte diese Kampfansage für eine Wirkung! Es war unglaublich. Ich fühlte mich als sei ich sofort um einige Zentimeter gewachsen und erlebte, dass sich die krankmachenden Faktoren in mir wirklich Angst machen ließen. Das fühlte sich sehr gut an und ich hatte mich für den richtigen Abzweig auf meinem Weg entschieden.

Nach einer Woche erneuter Eigenmedikation hatte ich meine körperliche Situation wieder im Griff und arbeitete genau so weiter, wie im vergangenen Jahr, als mich dann doch nochmal der Mut verließ. Ich hatte schnell eine Rezeptur gefunden, mit der ich anfangen konnte zu arbeiten ohne nocheinmal einen Rückschritt erleiden zu müssen. Mein neues Selbstbewusstsein tat mir extrem gut. Verblüffend, dass ich es finden konnte, in dem ich nur etwas in meinem Denken veränderte. Und die Veränderung im Denken veränderte nicht nur mein Zutrauen in mich selbst, es veränderte alles…

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