Was mir hilft

Liebe Leser, ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier nur schreibe, was MIR gut tut und ich will nur aus rechtlichen Gründen darauf hinweisen, dass keiner meiner im Blog genannten Vorschläge den Gang zum Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann. Und ein Erfolgs- oder Heilungsversprechen gebe ich hier auch nicht ab. Haftung wird nicht übernommen. Wollt Ihr etwas von meinen Erfahrungen selbst an Euch ausprobieren tut Ihr das in eigener Verantwortung!

Hier gebe ich alles, was Ihr selbst für Euch tun könnt weiter:

www.kraftquelle-tcm.de

Grundstein.

Meine Grundvorraussetzung, dass ich immer wieder nach Lösungen gesucht habe und nie aufgegeben habe war, dass ich felsenfest und zweifelsfrei davon überzeugt war einen Weg zu finden, der mich zur Heilung führt. Dabei ließ ich mich auch von Personen, die da anderer Meinung waren, nicht verunsichern. Der Gesundungswille und der Glaube an vollständige Heilung war für mich der wesentliche Antrieb und half mir konsequent dran zu bleiben und immer weiter zu machen. Ebenfalls eine sehr wichtige Erkenntnis für mich war, dass eine große Summe an Auslösern am Ausbruch der Krankheit beteiligt war. Stress, Antibiotika, unausgeheilte Infekte, energieraubende Glaubenssätze und Verhaltensweisen, unbewältigte Konflikte, Impfungen, Ernährungsfehler usw. So war für mich nur logisch, dass die Krankheit nicht durch ein einziges Arzneimittel bzw. eine einzige Therapie zu behandeln war, sondern genau so umfangreich und allumfassend musste jetzt mein Gesundheitstrainingsprogramm gestaltet werden.

Die Vorbereitung: Energieräuber ausfindig machen.

Als ich merkte, dass auch die chinesischen Kräuter und mein körperliches Gesundheitsprogramm ihre Grenzen hatten, arbeitete ich zusätzlich immer mehr mental. Bewusstwerdung bzw. Achtsamkeit war ein großer Schlüssel für mich. Und natürlich wollte ich als erstes alles eleminieren, was mir Energie nahm. In meinem Denken und in meinen Verhaltensweisen fand ich besonders viel Einsparpotenzial. Das Gute daran war, dass es von niemand anderem abhängig war und ich alles was es zu ändern galt auch sofort in Angriff nehmen konnte. Glaubenssätze entpuppten sich als hartnäckige seit Jahren scheinbar festsitzende zähe Masse, die meine Weiterentwicklung behinderten. Verhaltensweisen, die die Grundbedürfnisse meines Körpers übergingen machte ich mir auch bewusst. War ich ich? Wo verbog ich mich? Wo gab ich mehr Energie, als ich hatte? Wo drückte ich mich um einen Konflikt? Welche Probleme wollten noch behandelt werden? Wo war ich mehr im Außen unterwegs, nur um nicht in mich hineinschauen zu müssen? Was konnte ich weiterdelegieren? Welche Träne war noch nicht geweint? Welche Wut steckte noch irgendwo? Von wem konnte ich Hilfe erbeten? War ich fähig Hilfe anzunehmen? usw. …… Das war alles andere als einfach, weil ich auch viele unangenehme Seiten an mir entdeckte. Schonungslosigkeit beschleunigte aber das Ganze für mich.

CFS-Reflexe neutralisieren.

Platz Eins meiner Lieblingstherapien. Die Erfahrungen, die ich mit dieser Krankheit gemacht habe, haben bei mir auch gewisse Reflexreaktionen automatisiert. Sah ich z.B. ein Lebensmittel, was ich gewiss nicht vertragen konnte, war der Reflex: Darf ich nicht essen, bekomme ich dieses oder jenes Symptom und es geht mir schlecht davon. Ich sah förmlich das warnende rote Ausrufezeichen und es war fest mit den entsprechenden Nahrungsmitteln verwoben. Dieses Phänomen beobachtete ich auch, wenn ich gefragt wurde mal wieder etwas zu unternehmen oder dies oder jenes zu machen. Ich wusste, dass eine Überlastung wieder zu Verschlechterung führen würde. Zu oft musste ich diese Erfahrung auch machen. Ich kannte aber das Gedankenumdeuten von vergangenen Zeiten, als ich zu meinen Musikerzeiten damit mein Lampenfieber in den Griff bekam. So wendete ich das auch immer aktiver bei meinen CFS-Reflexen an. War der Reflex: „Schaffe ich nicht, bin zu schwach!“ wendete ich immer ernergischer das „Nein“ an, was ich früher zu meinem Zwergkaninchen sagte, wenn es wieder an meinem Lieblingssessel nagen wollte. Nun sagte ich es zu meinen Reflexen. Das „Nein!“ bezog sich lediglich darauf, dass ich dem Reflex damit sagen wollte, dass er sich zurückziehen solle und ich ihn in Frage stellte, ob er noch gültig war. Ich ging trotzdem noch nicht mit aus, wenn ich mich zu schwach fühlte aber ich versuchte so gut es ging den Reflex zu neutralisieren. Mein Ziel war erst einmal Bewertungsfreiheit zu erlangen. Wenn ich also z.B. Nüsse sah unterband ich den Reflex „Achtung: unverträglich“ in dem ich sofort das „Nein! Alles ist gut! Entspanne Dich!“ anwendete und betrachtete die Nüsse ab sofort als Schöpfung aus der Natur. Ohne Bewertung und ohne Bezug zu mir. Ich stellte mir auch in Gedanken Aktivitäten vor, die ich früher so gern gemacht habe und unterband den Reflex: „Kann ich nicht machen, erhole mich ewig nicht danach.“ Ich vermied jede Emotion zu dieser Vorstellung. Das „Nein!…“ zeigte irgendwann Wirkung und die Reflexe wurden vorsichtiger. Ich merkte also, dass es funktionierte. Ich ging einen Schritt weiter und schaffte es mit Hilfe des Buches „Kraftquelle Mentaltraining“ von Kurt Tepperwein nach meinem „Nein!“ noch etwas Umpolendes nachzusetzen. Ich schrieb mir jede Menge Motivationssätze in mein Arbeitsbüchlein. (Ich hatte mir angewöhnt ganz viele meiner Gedanken aufzuschreiben) So stand dort z.B. Ich habe starke Beine. Oder: Jeden Tag fühle ich mich ein klein wenig kräftiger. Ja, natürlich war das ein Stück Selbstmanipulation, denn es war noch nicht so. Aber ich gab zu 100% meiner Wunschvorstellung das Vorrecht vor allen zweifelnden oder ängstlichen Gedanken. So versuchte ich mich jeden Tag so viel wie möglich in meiner Wunschvorstellung zu baden – so intensiv wie nur möglich. Alle Zweifel oder Ängste oder Vernunftsgedanken wurden mit „Nein!“ zur Ruhe gebracht. Ich vertiefte dann mein Training weiter in folgende Richtung:

Zielvisualisierung

Ganz großes Heilungspotenzial fand ich beim Träumen vom ersehnten Gesundheitszustand. Ich stellte mir intensiv vor (wie einen Videofilm) wie ich auf dem Elberadweg Skiroller oder im Winter Ski fahre, im Meer schwimmen gehe, in den Bergen wandern gehe, wieder mit dem Mountainbike durch den Wald fahre, wie ich als Mensch sein möchte, wie alle meine Körperzellen und Zellzwischenräume vollständig gereinigt sind, wie mein Körper wieder zu seiner natürlichen Funktionsweise zurück findet, etc. Und das versuchte ich mir so lebendig wie möglich vorzustellen, also mit sehen, riechen, schmecken, hören und mit dem Gefühl der grenzenlosen Freude das alles wieder machen zu können. Je öfter ich das machte, desto mehr hatte ich das Gefühl in meiner Vorstellung schon gesund zu sein. Funktioniert aber nur, wenn ich nicht daran zweifelte, dass das auch wieder so sein würde. Kommen destruktive Gedanken auf, so versuchte ich die zu bearbeiten bis sie sich verflüchtigen. (Dass ME/CFS eine chronische Krankheit ist, bedeutete für mich lediglich, dass ich mit den Methoden der Schulmedizin nicht gesund werden konnte. Aber es gab so viel anderes, wie sich herausstellte….) Jedenfalls spürte ich, dass das was in meiner Vorstellung schon so lebendig ist, auch eines Tages auf funktioneller körperlicher Ebene zur Realität wird. Da vertraue ich auf Tepperweins Aussage, dass das Unterbewusstsein dann für mich arbeiten wird, sei ein Naturgesetz. Macht super viel Spaß und ermöglicht mir immer öfter ein Flowgefühl. Und wann können sich Selbstheilungskräfte am besten entfalten, wenn nicht im Flow!

Kurz: Auch in meiner Gedanken- und Gefühlswelt fand ich viel Energieeinsparpotenzial bzw. dann eben auch Möglichkeiten, um mir selbst immer mehr Energie zuzuführen. Herrlich!

Weitere Methoden, die ich mental anwendete, findet Ihr weiter unten bei „Mentaltraining“.

Diese Methode hat sich für mich als noch intensiver wirksam herausgestellt, als die chinesischen Kräuter.

Chinesische Kräuter.

Auf Platz Zwei meiner Lieblingstherapien. Ohne die Kräuter wäre ich nichts! Besonders am Anfang ermöglichten sie es mir, dass ich mich überhaupt mit nachfolgenden Punkten beschäftigen konnte. Später waren sie gleichwertige Begleiter zu all meinen anderen Trainingsmethoden. Um mein Immunsystem wieder zum Arbeiten zu bekommen (oder einmal gegen Kopfschmerzen) sind sie mir nach wie vor eine große Hilfe. Meine Lieblingskräuter sind: Spatholobi Caulis, Atractylodis macrocephalae, Scutellariae Radix, Bupleuri Radix, Bambus i.T. Caulis, Paeoniae rubra, Angelicae Sinensis Radix, Pogostemonis Herba, Atractylodis Rhizoma, Poria. Die müssen bei mir immer im Haus sein. Ferner brauche ich manchmal Saposhnikoviae Radix, Pinelliae Rhizoma, Codonopsis Radix, Ginseng Radix, Aconiti lateralis praeperata u.a. Ich verwende zwischen 2 und 8 g je Kraut und nicht mehr als acht Kräuter pro Rezeptur. Aber ohne jahrelange Kräutertrinkerfahrung und Studium der TCM-Diagnostik und -Syndrome würde ich mir das niemals allein zutrauen und ist nicht zur Nachahmung empfohlen… Außerdem habe ich Therapeuten, die ich fragen kann, wenn ich unsicher bin oder etwas Neues probieren möchte.

Atmen.

Irgendwo las ich: „Wer gesund werden will, muss erstmal richtig atmen lernen.“ Sorry, ich kann den Verfasser dieser grandiosen Aussage nicht mehr ausfindig machen. Ich praktizierte also die tiefe Bauchatmung – wie ich es mal im Yogakurs gelernt hatte – so oft täglich, wie ich es schaffte. Später baute ich Atempausen ein und koppelte diese Rhythmen mit meinem Herzschlag. Legte oder setzte mich also hin und atmete auf den Zählzeiten, die mein Herz vorgab. Auch beim Spazieren atmete ich bewusst. Vor allem versuchte ich das Ausatmen zu verlängern und die Einatmung zu verkürzen. Ich habe gehört, dass das besonders lange Ausatmen den Parasympathikus stimuliert, also unser Entspannungszentrum. Und wenn wir Stress haben atmen wir viel länger ein und nur im oberen Brustbereich. Zum Beispiel: vier Schritte oder vier Herzschläge einatmen und 8 Schritte oder Herzschläge ausatmen. Ich spielte damit und versuchte im Ruhezustand zwischen Ein- und Ausatmen erst 2 Zählzeiten zu pausieren, dann allmählich immer mehr. Wichtig ist dabei nicht außer Atem zu geraten. Also alles Üben erfolgt völlig ungezwungen und leicht, ohne Anstrengung. Eine fortgeschrittene Variante der Atemübungen ist für mich die Atemmeditation von Nobuo Shioya, der ein sehr schönes Buch darüber geschrieben hat. Dieser Herr ist 107 Jahre alt geworden!!! Eine unglaublich wirkungsvolle Trainingsmethode, die allerdings schon recht anstrengend ist.

Umstellung der Ernährung nach den Richtlinien der TCM.

Nimmt sogleich den dritten Platz hinter der Kräutertherapie ein. Ist für mich eine enorm kräftigende Methode, nicht nur allein gegen Verdauungsstagnation oder Unverträglichkeiten. Da ich mit CFS auch Probleme mit Kopfschmerzen und argen Stimmungsschwankungen hatte, ist das – ähnlich wie bei den Kräutern (nur schwächer in der Wirkung) – einer der wichtigsten Bausteine in meinem Therapieprogramm. Es ist möglich eine richtige Heilnahrung zusammenzustellen und ich kann damit meine Kopfschmerzneigung nahezu auf Null reduzieren und bei Stimmungstiefs oder anderen Symptomen leicht gegensteuern. Viele meinen immer, sie vertrügen alles. Aber Vorsicht: Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind keine Allergien, die man sofort nach dem Essen merkt. Sie können auch erst 72h nach dem Essen auftreten und niemand wird einen Zusammenhang mehr erkennen zwischen Einnahme und Auswirkung. Ich habe fast drei Jahre gebraucht um die TCM-Heilernährung zu lernen. Hat sich gelohnt, denn ich kann mir zusätzlich zur Dekokteinnahme auch noch mit den Nahrungsmitteln ganz gezielt helfen.

Allgemein ist die TCM-Diätetik kein Kalorienzählen, viel Genuss und eine Diät ohne Hungern. Sie rät u.a. zu folgenden Umstellungen: Ein warmes gekochtes Frühstück und das Abendessen nicht nach 18:30 Uhr. Wer es aushält auch gern noch früher, ganz ideal ist vor 18 Uhr zu essen. Gegen 19 Uhr gibt es eine Art Aufräumzeit im Körper, die allerdings nur stattfindet, wenn das Abendessen bereits verdaut ist. Stören wir in dieser Zeit durch Essensaufnahme findet dieses Aufräumen nicht statt! Leider ist bei uns CFS-lern der Energiemangel so stark, dass wir nicht so lang hungern können, da die Reserven aufgebraucht sind. Dann also noch eine Kleinigkeit essen, ja nicht hungern! Früh und Mittag kann ordentlich gegessen werden, abends nur noch leicht und weniger, z.B. eine Gemüsesuppe mit Ei. Beim Essen sollte eine sehr angenehme Atmosphäre herrschen, keine Nachrichten, keine problematischen Gespräche, lieber Kerze und Stille oder leise angenehme Musik. Gut gekaut ist halb verdaut. Ich sehe heute kaum jemanden in meinem Umfeld, der wirklich richtig kaut! Nur durchs Kauen wird die Ausschüttung von Verdauungsenzymen angekurbelt. Mahlzeit. Auch Suppen sollte man kauen, so irrsinnig wie das erscheinen mag, sonst rauscht das Ganze ohne Verdauungsenzyme durch den Verdauungstrakt wie ein Getränk. Auf weißen Industriezucker verzichte ich völlig, auch Schweinefleisch ist bei mir eine äußerst seltene Angelegenheit. Ebenso esse ich keine Wurst (viel zu viele Zusatzstoffe und Nitritpökelsalz ist nicht so vorteilhaft) und selten Brot. Auf Fertigprodukte und Tiefkühlkost verzichte ich ebenso. Manchmal gibt es einen Fisch aus dem Frost, der wird dann aber sehr lange gekocht oder kommt in den Backofen. Dadurch kann die Frostkälte wieder etwas neutralisiert werden. Besonders am Anfang aß ich wirklich alles nur gekocht. Rohkost war für mich völlig tabu und bescherte mir immer Kopfschmerzen. Ich brauchte sehr lange um diesen Zusammenhang herzustellen, weil die Kopfschmerzen auch erst nach vielen Stunden oder gar am nächsten Tag auftraten. Somit war rohes Obst für mich auch tabu. Als Getreide wieder ging, konnte ich mir ab und zu einen Obstkuchen backen, der war durchs Backen genug „vorverdaut“, dass ich ihn ohne Probleme vertrug. Kakao war für mich die ganze Zeit über von großer Bedeutung. Da unser Serotoninspiegel spürbar im Keller ist, denke ich kann man das mit purem Kakao (also der zum Backen ohne alles) durchaus etwas ausgleichen. Für mich gehört in jedes Frühstück ein halber Teelöffel Kakao pur. Wer davon nervös und unruhig wird kann ja weniger nehmen. Weizen meide ich ebenso komplett. Bei mir gibts nur Dinkelprodukte. Auch Vollkornprodukte sind viel zu schwer verdaulich und laut TCM „schnüren sie das Qi ein“. Also wer Energiemangel (Qi-Mangel) hat sollte darauf ebenso verzichten. Ja, die Nährstoffe…..aber mit solch einem kleinen Verdauungsflämmchen wie bei ME/CFS üblich, kann man die tollen Nährstoffe in schwer verdaulichen Lebensmitteln nicht verdauen und alles landet unverdaut irgendwo im Körper als Abfall. Dann esse ich lieber Dinkelnudeln aus 630er Mehl, die sind so leicht verdaulich wie eine Suppe. Bauchschmeichler. Die TCM-Ernährung denkt nicht in Nährstoffen sondern ans Verdauungsfeuer, was geschürt werden muss. Brennt es gut, wird auch aus allem das Beste herausgeholt. Also geht es um Energiezuführung und das geht sehr gut mit Wärme aus gekochten, leicht verdaulichen Speisen. Babynahrung…

Will man die Diätetik als Heilnahrung anwenden, benötigt es allerdings eine genaue Diagnose der chinesischen Syndrome des eigenen Zustandes. Bei mir war es Lungen- und Magen-Yin-Mangel, Milz-Qi-Leere fast Milz-Yang-Mangel, Nässe, Blutstau, Blutmangel, Leber-Qi-Stagnation, Leber-Blut-Mangel. So, kleiner Einblick, was hinter CFS noch genauer stecken kann, das kann bei jedem anders sein! Aber Nässe, Leber-Qi-Stagnation und Blutstau haben alle CFS-Patienten. Die anderen Syndrome sind z.T. individuell sehr verschieden. Anhand dieser Diagnose kann man im Internet schön recherchieren, was da hilfreich ist zu essen und was nicht und wie man bestimmte Lebensmittel zubereiten soll. Es gibt auch TCM-Ernährungsberater, die die Diagnose und einen Plan erstellen können. Selbst lernen macht aber mehr Spaß, ist kostengünstiger und man lernt sein Inneres besser kennen, weil man mehr ausprobiert. Tolles Buch von Manuela Heyder de Jahnsen über die chinesische Ernährungslehre. Sehr wissenschaftlich aber nachdem ich da durchgestiegen bin, hat mir das mit am meisten geholfen. „Nahrung ist die Medizin, die wir täglich zu uns nehmen.“ Auch ein tolles Zitat, wovon mir der Verfasser leider unbekannt ist. Die Umstellung hat mir eine RIESIGE Verbesserung gebracht! Was ich allen CFSlern empfehlen kann ist unbedingt auf Kuhmilchprodukte, Rohkost (nur kleine Mengen NACH dem Mittagessen), Kühlschrank- & Tiefkühlkost und kalte Getränke zu verzichten. Kein Getränk zum Essen, verdünnt die ohnehin schwache Enzymlage und dämpft das Verdauungsfeuer. Kochen und Backen kann verlorene Kräfte wieder zuführen. Heißes/warmes (gekochtes) Wasser zwischen den Mahlzeiten ist Gold wert.

Natur.

Und wenn ich noch so schwach war, einen Spaziergang habe ich immer versucht und wenn es ein Gang ums Haus war. Frischluft und freier Himmel. Sollte es die einzig verbliebene Energie benötigen, war sie dort für mich immer am besten angelegt! In meinem Gesundheitsprogramm steht Spazierengehen, gemütlich ohne Druck mit der Möglichkeit jeder Zeit umdrehen zu können, mit ganz oben. Inzwischen verbinde ich es mit Armkreisen, Atemübungen und kleinen Dehnübungen.

Außerdem war ich am Anfang immer verblüfft, dass es mir in unserem Garten immer ein kleines Stück besser ging. Manchmal ist es so einfach: mit der Krankheit ME/CFS hat unser Körper seine natürliche Funktionsweise verloren, als hätte jemand die Festplatte gelöscht. In der Natur findet er das beste Umfeld oder die Vorraussetzung seine Natur wiederzufinden. Der offene Himmel über mir, eine Umarmung eines großen Baumes, das Liegen auf der Wiese, das Streicheln eines Tieres, der Wind und die Sonne das sind die Kräfte, die ich brauche. Ich sammle in Gedanken die Energie der Natur und speichere sie in meinem Bauch. Schon allein diese intensive Vorstellung bringt mir etwas. Einmal auf einer Wiese traf ich ein Pferd. Ein toller Friesenwallach. Rabenschwarz und muskulös. Ich durfte ihn streicheln, er ließ es zu. Gedanklich zog ich über meine Hände ganz viel Energie von ihm. Ich dachte, er wird schon nicht tot umfallen. So praktiziere ich das oft, wenn ich das Gefühl habe ich bin von besonders viel Energie umgeben. Und davon haben wir CFS-Leute ja definitiv zu wenig. Neulich stieg in meinen Bus eine Schulklasse ein. Es wurde getobt, geschrien und gelacht. Alles Energie, die ich mir heimlich „absauge“. Tut gut! Ausprobieren! Macht Spaß!

Mentaltraining.

Eine der wichtigsten Therapien, die ich ganz allein durchführen kann und die in meiner Behandlung mit die meiste Zeit beanspruchen. Zuerst habe ich schonungslos versucht herauszufinden, wie ich selbst an der Krankheit mit meinem Lebensstil mitgebaut habe. Egal ob wissentlich oder unwissentlich. Da gab es viel Einsicht, Wahrheit und Ehrfurcht zu erlernen. Je ehrlicher ich das verfolgte, desto klarer wurde mein Inneres. Weitere Punkte waren:

Gedankenhygiene.

Am Anfang begann ich besonders mit Gedankenhygiene. Also alle Gedanken, die mir nicht gut taten, versuchte ich durch hilfreiche zu ersetzen. Angst nahm ich an und versuchte mich selbst zu beruhigen, dass ich einen guten Weg finden würde. Wut und Trauer wollte ich wieder zulassen und schrieb alles auf, was mich im bisherigen Leben wütend und traurig gemacht hatte. So konnte ich diese Themen bearbeiten. Ich ruhte mich aus wenn ich musste egal, welche Aufgaben noch scheinbar von mir abverlangt wurden usw. Ich hörte auf das Wort „müssen“ zu verwenden. Auch andere Worte und Glaubenssätze verbannte ich aus meinem Denken. Ich kontrollierte alle routinemäßigen Denkweisen und Handlungen, ob sie meiner Gesundheit im Weg standen. Vor allem der Glaubenssatz „Ich muss das noch fertig machen“ wurde von mir abgeschafft. So konnte ich mich z.B. auch mitten im Abwasch für 10 min ausruhen und aufs Sofa legen. Ich versuchte mir das schlechte Gewissen abzugewöhnen, weil ich krank war und nicht leistungsfähig sein konnte. (Das ist ganz schwer und beschäftigt mich bis heute!) Ich nahm trotzdem meinen Zustand an und veränderte die Einstellung zu meinem Körper. Er war jetzt das Maß aller Dinge. Sein Vertrauen zurückzuerobern war mein oberstes Ziel. Auf dieser Ebene gibt es verdammt viel Arbeit und ich wache bis heute sehr genau über alles was sich in meiner Gedanken- und Gefühlswelt zeigt und wo ich meinen Körper evtl. übergehe. Bewertungsfreiheit ist dabei auch ein großes Thema. Ich versuche mir abzugewöhnen immer und gleich zu allem eine Bewertung haben zu müssen. Wenn mir z.B. etwas heruntergefallen ist, dann ärgere ich mich nicht mehr sondern mache es einfach weg. Eine ganz tolle Energieeinsparmöglichkeit.

Ärgern und unmotivierte oder ängstliche/besorgte Gedanken (z.B. über Symptome) sind kollossale Energieräuber.

Übung macht den Meister.

Aus der Opferrolle befreien.

Klar, die Diagnose wog erstmal schwer. Aber ich entschied mich eines Tages nicht mehr das kleine nichtsnutzige Opfer zu sein. Opfer vorm Arzt, der einem nicht helfen kann, Opfer vorm eigenen Körper, der einen so derartig ausbremst, Opfer der Krankheit, dass man nicht mehr am Leben teilhaben kann, Opfer von Infektionen, Bakterien und anderen Unholden, die meinen Körper in ihren Besitz gebracht hatten und und und. Ich wollte nicht mehr diesen Dingen die Macht über mich erlauben und richtete mich buchstäblich auf. Ich erklärte meiner Krankheit den Kampf und meinem Körper meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Nichts sollte über mich herrschen, was ich nicht wollte. Ich arbeitete an meiner Körperhaltung und richtete mich auf als würde ich Bücher auf dem Kopf balancieren. Bei jedem Rückschritt wurde das zum Ritual, ich schminkte mich schön, frisierte meine Haare und sagte mir: „Jetzt erst recht.“ Auch wenn es das Einzige war wofür die Kraft an dem Tag reichte. Looks better, feel better… Keiner der mich so sah, hätte mir geglaubt wie schlecht es mir eigentlich ging. Ein großer Zugewinn brachte in der Beziehung natürlich meine Eigenmedikation. Die Verantwortung für das eigene Fortkommen, die eigene Gesundheit zu übernehmen birgt meiner Meinung nach ein sehr hohes Heilungspotenzial.

Selbstfürsorge.

In der chinesischen Diätetik wird viel gekocht. Kochen ersetzt nicht nur die mangelde Verdauungskraft, sondern umsorgt den Körper. Ich stellte mir vor, dass mein Körper ein Säugling wäre. Einen Säugling hegt und pflegt man auch, dass er wächst und gedeiht. Das wollte ich meinem Körper auch schenken, weil ich ihn mit meiner Lebensweise zu lange sehr strapaziert, ja sogar ignoriert hatte. Ich war es ihm schuldig. Und wenn ich mir überlegte, dass ich ihm ab sofort die Fürsorge geben wollte, die ich in der Vergangenheit verpasst hatte zu geben, war ich also jetzt ganzschön gefordert und hatte sehr viel nachzuholen. Selbstmassage, Trockenbürsten, sich etwas gönnen, nur für sich allein etwas tun (regelmäßig kochen, eine Kerze anzünden, eine Wärmflasche für die Füße machen, usw.), genüsslich eincremen, die Körperbedürfnisse umsetzen ohne sie aufzuschieben (z.B. gleich auf die Toilette gehen, wenn die Blase sich meldet) sind für mich ein wichtiger Baustein, um meinen Körper wieder zurückzuerobern. Und er bedankt sich spürbar dafür mit mehr Kraft!

Selbstlob.

Für die kleinste Kleinigkeit, die mir gelingt habe ich mir angewöhnt mich zu loben. Wenn ich mir trotz Schweinehund wieder ein schönes leckeres Essen gekocht habe, wenn ich etwas aus meinem Gesundheitstrainingsprogramm gemacht habe, wenn ich meine Zehennägel lackiert habe oder wenn ich mir meine Haare schön hochgesteckt habe. Völlig egal. Ich lobe mich. Völlig ohne schlechtes Gewissen. Ich bin wer, ich habe viel erreicht und ich habe mir dieses Lob verdient. Tut sooo gut!

Die Krankheit nicht mehr ernst nehmen.

Natürlich hatte ich viele beängstigende Symptome und die wollte ich wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber ich merkte rasch, dass es mir trotz allem gut tat, mich selbst zu beruhigen und versuchen zu entspannen. Die chinesische Betrachtung der Symptome hat mir dabei sehr geholfen! (siehe: ME/CFS ins Fachchinesisch übersetzt) Als ich das alles wusste, konnte ich sagen, OK, das ist jetzt wieder dieses Symptom. Das ist dies oder das. Es ist da aber ich konzentriere mich auf meine Dinge, die ich tun wollte und denke nicht ständig besorgt darüber nach. Auf jeden Fall überließ ich dem CFS nicht die Alleinherrschaft über mich und versuchte nicht die Krankheit entscheiden zu lassen, ob ich etwas unternehmen konnte, sondern dass ICH entschied, was ich tue. Hab den Eindruck, dass das der Krankheit die Macht nimmt.

Die Bauchstimme sprechen lernen lassen

Vor meiner Krankheit war ich komplett kopfgesteuert. Alles, was ich aus dem Bauch heraus und aus dem Gefühl heraus tat, war total unbewusst. Dann wurde ich krank und wollte nun mehr über mein Inneres erfahren. Der Verstand hilft bei einem solchen Schicksalsschlag nicht weiter. So wollte ich mein Bauchgefühl wieder aktivieren, wollte, dass es zu mir spricht und mir sagt, welche Lebensmittel ich essen kann, was ich tun kann, dass es mir besser geht, was mir gut tut. Ich verteilte Namen, mir tut eine spielerische Ebene des Gesamten gut. So nannte ich meine Stimme im Kopf, meinen Verstand „Fritzchen“ und meine verstummte Bauchstimme nannte ich ab sofort „Herrmann“. Fritzchen war um keinen Kommentar verlegen. Eigentlich plapperte er die ganze Zeit. Eines Tages war ich wütend auf ihn und sagte: „Fritzchen, kannst Du nicht einmal den Sabbel halten? Ich möchte hören ob Herrmann auch was dazu zu sagen hat!“ Und endlich war Ruhe! Aber es war verdammt ruhig. Ich konnte förmlich die Verlegenheit von Herrmann spüren, dass er auf ein Mal im Rampenlicht stand und etwas sagen sollte. Er brachte keinen Ton heraus. Zu neu war diese Situation für ihn. Ich übte täglich mit den beiden. Inzwischen hat Herrmann eine laute Stimme bekommen. Er fühlt sich Fritzchen ebenbürtig und ich muss mich gar nicht mehr so oft schützend vor Herrmann stellen. Ich habe sogar das Gefühl, dass sie sich langsam anfreunden und an einem Strang ziehen. Das war etwa ein dreiviertel Jahr ganz harte Arbeit die Bauchstimme zu reaktivieren aber heute ist sie mir von unschätzbarem Wert! Heute gehe ich z.B. grundsätzlich mit Herrmann einkaufen. Er spricht eigentlich in Bildern oder Reaktionen. Wenn ich etwas aus dem Regal nehmen möchte merke ich am Gefühl, ob das ein gutes Lebensmittel für mich ist oder nicht. Manchmal verändert sich das auch, was ich vertrage oder was besonders förderlich für mich ist zu essen und da ist mir die Intuition, die mir Herrmann sendet sehr wertvoll. Ich kann mich hundertprozentig auf Herrmann verlassen. Es war eine ungeheuerliche Arbeit ihn zum sprechen zu bringen aber jetzt besonders auch mit den chinesischen Kräutern ist er mir von unschätzbarem Wert. Und Fritzchen hat woanders seine Stärken.

Selbstverwirklichung.

Mir tut es gut, genau das zu tun, was meinem Wesen und besonders meiner jetzigen Situation entspricht. Arbeit, Freundeskreis, Hobbys, Kleidung, Essen, Trinken. Alles stellte ich auf den Prüfstand. Der Job wird nun gewechselt (ich war zu lange gesundheitlich weit davon entfernt, dass das wieder gegangen wäre, so gab ich meine Stelle im Orchester frei), Hobbys kommen hinzu, andere weichen (viele warteten noch lange wieder ausgeübt zu werden…), fast alle Freunde haben gewechselt. Ich fragte mich sogar, ob ich die Frisur trage, die ich wirklich möchte. Welcher Kleidungsstil passt zu mir, usw… „Wohin Du auch gehst, geh mit dem ganzen Herzen“ (Konfuzius) Das konnte ich auch auf die kleinsten Dinge übertragen und die Umsetzung tut mir sehr gut.

Konflikte lösen.

Außerdem begann ich unverdaute Konflikte in meinem Leben aufzuspüren und diese dann anzugehen. Die Art und Weise muss ich bis heute und womöglich für noch sehr lange intensiv üben, das hatte ich in meinem bisherigen Leben immer völlig „umschifft“. Wollte keinen verletzen, niemanden mit meinen Problemen belasten usw. Stattdessen schluckte ich alles Unangenehme eher herunter. Das konnten für mich auch absolute Kleinigkeiten sein aber in der Summe machte es viel aus. Ich stellte fest, dass ich einige Beziehungen zu anderen Menschen unterhielt auf die ich zu 100% zugehen musste, dass sie funktionierten. Sie konnten absolut so sein wie sie waren und ich passte mich an. Das ging gar nicht mehr und ich entlarvte das als kolossalen Energieräuber. Natürlich gingen diese Beziehungen (ich dachte es seien Freundschaften) in die Brüche, als ich anfing mehr ich selbst zu sein und auch von ihnen ein Entgegenkommen herauszufordern. Ganz wichtig war für mich dieses Denken abzulegen, nicht der Auslöser für Probleme sein zu wollen. Das Risiko einzugehen, dass mein Gegenüber das missversteht, er verletzt ist oder damit nicht umgehen kann, ist neu aber inzwischen eine ganz bewusste Entscheidung. Sie verhindert, dass diese Konflikte wieder in mein Inneres hinabwandern können. Das war für mich eine neue Herangehensweise. Nichts anderes spielte sich ja in meinem Inneren ab: der Kampf der Pathogenen Faktoren mit meinem Körper. Was für ein Konflikt! Und die eindeutige Kampfansage (Konfliktbereitschaft!) an diese Pathogene, in meiner Fantasie meine Krankheit „Victor“, gehörte da entscheidend mit dazu. Das Herausschlüpfen aus alten Mustern trägt spürbar zur Veränderung meines Körpermillieus bei und ich bin stolz auf mich, dass ich auch diese unangenehme Veränderung in Angriff genommen habe.

QiGong.

Eine der schönsten & wirksamsten Selbsttherapien ist für mich QiGong. Ein Tag ohne QiGong ist für mich kein Tag. Ich lernte die „Acht Brokate“ und die „18 Übungen der Harmonie“. Mit Hilfe der dazugehörigen Vorstellungsbilder ist das für mich eine herrliche Auszeit für den Verstand und alleinige Körpererholungszeit. Urlaub! Inzwischen praktiziere ich auch gern mal mein ganz individuelles „Free QiGong“ in dem ich nur meinem Körpergefühl folge und die Bewegungen ausführe, die es gerade ausführen möchte. (Manchmal vergesse ich dabei das tiefe Atmen, obwohl das in Verbindung mit der Bewegung so hilfreich ist. Das übe ich noch.) Sieht dann wahrscheinlich eher aus wie TaiChi. Aber den Moment ganz Eins mit meinem Körper zu sein, genieße ich sehr. Je nach Akkustand fallen die Bewegungen größer oder kleiner aus.

QiGong hat den Vorteil, dass ich die Übungen so ausführen kann, dass sie nicht anstrengen. Und wenn es nur das rhythmische Atmen zu kleinen Kreisbewegungen von Händen und Füßen ist. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass der Körper sich für jede intensive Arbeit mit ihm bedankt. Da gibt es auch kein Richtig oder Falsch. Einfach machen. Bewegen und Atmen und mit den Gedanken irgendwo in der unberührten Natur. Aber es geht auch ohne Bewegung: „Stilles QiGong“ lenkt nur mit Hilfe der Vorstellungskraft die Energien durch den Körper. So kann man gedanklich z.B. alle Körperteile durchgehen ob sie wirklich entspannt sind. Die QiGong-Übung „Der kleine kosmische Kreislauf“ ist sehr wohltuend. Braucht viel Konzentration aber schenkt Energie. Jede ungeteilte Aufmerksamkeit, die allein dem Körper geschenkt wird bringt mir innere Entspannung, mehr Energie und ein unbeschreibliches Wohlgefühl.

Körpertherapie.

Trockenbürsten ist mir ein sehr liebes Hobby geworden. Früh nach dem Aufstehen ist es das Erste was ich tue. Der ganze Körper wird von oben bis unten stark gebürstet. Die Körperaußenseite und -vorderseite nach unten ausstreichen und die Körperinnen- und -rückseite von unten nach oben gebürstet (Meridianverlauf). So lange bis die Haut leicht rot ist. Kribbelt dann herrlich und ich fühle mich belebter. Man kann auch mit der flachen Hand schlagen, hat den gleichen angenehmen Effekt. Mein Bindegewebe wird dadurch spürbar straffer. Somit hilft es sehr dabei Schlacken zu bewegen.

Ein weiteres sehr hilfreiches Trainingsgerät ist mein Zimmertrampolin. Nicht zum Springen, das verbraucht zu viel Energie aber ich kann darauf auf der Stelle laufen und wippen. Ideal für kurz mal zwischendurch oder beim Anfang, wo die Energie noch sehr gering ausfällt. Ich kann auf dem Trampolin besonders gut entscheiden, wann es genug ist. Beim Spazieren habe ich immer noch den Rückweg. Beim Trampolin kann ich mich sehr gut beobachten, Atmung, Körperhaltung, Energielevel. Und die leichte Ausdauerbewegung ist ein schöner Stoffwechselankurbler. Am Anfang konnte ich nur ein paar Minuten „Laufen“ aber es ist je nach Verfassung deutlich mehr geworden. Besonders an dunklen Winternachmittagen sehr zu empfehlen! Aber ich musste vorsichtig sein mit allen Sehnen und Bändern: durch den (Leber-)Blutmangel sind sie nicht sonderlich geschmeidig und würden schneller reißen, das merkte ich ab und zu in der Meniskusgegend. Da hakelte und krampfte es manchmal mächtig…

Eine Rolfingtherapeutin half mir mein Körperbewusstsein so zu stärken, dass ich meine Körperstatik wieder aufgebaut habe. Darauf achte ich heute immer noch sehr, da mir eine krumme Körperhaltung spürbar Energie nimmt. Richte ich mich auf und strecke meine Wirbelsäule vom Scheitelpunkt am Kopf quasi in den Himmel und hänge ein Gegengewicht an das Steißbein (gedanklich) wird die Wirbelsäule so herrlich auseinandergezogen, dass alle Nervenstränge aufatmen. Das Becken stellt sich so, dass das Hohlkreuz verschwindet und die Bandscheiben wieder „Luft“ bekommen. Auch alle Organe sind über die Faszien mit der Wirbelsäule verbunden. Rutscht die Statik zusammen, haben auch die inneren Organe mehr Mühe. QiGong hilft mir sehr, dieses Bewusstsein zu behalten. Außerdem dehne ich mich gern ausführlich am Abend. Bei einer Kerze ist das für mich sehr wohltuend. Ich habe auch Meridianyoga entdeckt, das tut auch sehr gut, ist aber schon sehr anstrengend.

Shiatsu, Rolfing, Cranio-Sacral-Therapie, Osteopathie, Meridianmassage und so weiter. Man hat danach das Gefühl alles im Körper verläuft wieder normaler, beruhigt, entspannt und stärkt den Stoffwechsel. Aber unbedingt schwöre ich auch auf die Selbstmassage. Wenn ich mir abends eine Kerze anzünde, eine Decke umhänge und meine Füße mit dem Lieblingsmassageöl massiere ist die Welt schon viel besser. Traumhaft! Und wenn ich dabei noch tiefe Bauchatmung und mir angenehme Gedanken mache, wie ich z.B. gesund durch die Welt spaziere, habe ich ein bisschen CFS-Urlaub.

Akupunktur.

Tja, hier brauche ich auch jemanden. Je nach Kontostand pausiert das aber auch mal für ein halbes Jahr. Für mich ists sinnvoll immer mal eine Phase mit ca. 6-8 Sitzungen zu machen, dann wieder Pause. Aber so eine Session kann viel bewirken.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei allen Dingen, die ich hier aufgezählt habe, ist mir eines aber trotzdem sehr wichtig. Die Ausnahmen. Die Ausnahmen, wenns wirkliche Ausnahmen sind, geben wieder die Kraft zur Konsequenz. Mein Ziel ist es zu ca. 80% konsequent zu sein. Dann habe ich die Möglichkeit zu kleinen Sünden, die mein Glücksgefühl anregen (z.B. einen Schokomuffin beim Bäcker zu genießen, mit viel weißem Zucker drin und Zusatzstoffen, die ich gar nicht näher kennenlernen möchte) Und dann gestehe ich mir die 20% ein, für die ich kein schlechtes Gewissen haben muss, weil es meinen Regeln entspricht. Wenn ich etwas zu verbissen angehe bleibe ich nicht dabei. Ich habe aufgehört mich zu rügen, wenn ich mein Gesundheitsprogramm vernachlässigt habe. Es kommen wieder andere Zeiten. Man kann nicht ständig an sich arbeiten, das ist nicht möglich. Manchmal arbeite ich viel mit Bewegung und Dehnen, dann wieder fast ausschließlich mental. Es wechselt immer mal, je nachdem was gerade wichtig ist. Aber ich merke je spielerischer und entspannter ich meine Aufgaben angehe, desto mehr setze ich um. Wenn ich mich ärgere, dass mein Schweinehund wieder stärker war, wird nichts. Aufhören zu ärgern (kostet nur sinnlos Energie…). Genießen, dass man atmen darf. Entspannen, anderes hat sowieso keinen Sinn.

Mal sehen, vielleicht wird diese Liste noch länger und mir fällt noch mehr ein….

Die Summe aller Dinge helfen ungemein. Solange ich mit Liebe, Hingabe und in völliger Konzentration übe. Alle diese Übungen und Therapien haben mich in drei Jahren von einem verbliebenen gefühlten Energieniveau von 10% bis zum Jahr 2021 wieder auf 97% gebracht, starke Rückschläge musste ich aber immer mal wieder hinnehmen aber durch diese hilfreichen Methoden kam ich binnen weniger Tage (!) wieder halbwegs auf die Beine. Zwei Schritte vor einer zurück. ME/CFS ist nichts für Ungeduldige aber eine unglaubliche Chance! Die Chance sein Leben noch einmal völlig neu zu sortieren und ganz das zu werden, als der man gedacht war.

Mit Hilfe dieses Trainingsprogramms habe ich in fünf Jahren folgende Phasen durchschritten:

Meine Symptome am Anfang:

(Phase I: ohne Behandlung)

starke körperliche Schwäche, Herzrasen, Atemnot, von einem Toilettengang musste ich mich 45min erholen, vernebelter Blick, extremes Frieren, Körpertemperatur bei 35 Grad, das Gefühl nichts mehr verdauen zu können, Todesangst, Kribbeln im Kopf wie mangelnde Durchblutung, Vibrieren im Oberkörper besonders an den Armen, Benommenheit teilweise bis Schwankschwindel, Kreislaufkollapsgefühl, Unterzuckerungsgefühl, zeitweiser heftiger Tinnitus, Reizüberempfindlichkeit (Buchlesen war ein Ding der Unmöglichkeit, Musikhören schon zu viel Reizüberflutung) Kopfschmerzen manchmal bis zum Erbrechen, Schweregefühl in Armen und Beinen, Ein- und Durchschlafstörungen (manchmal lag ich bis 3 Uhr wach obwohl ich fix und fertig war / Schlaf dann unruhig und komische Träume), Einatemreflex gestört (beim Einschlafen), Regenerationsvermögen gleich 0, extremes Schlafbedürfnis, Bedürfnis nach Ruhe, Dunkelheit und moderater Wärme, schnelles Einschlafen der Arme und Beine, Ausbleiben der Regel, innere Unruhe, Gefühl nur Abfall im Verdauungstrakt zu haben, Verzweiflung, Verstopfung (Darm bewegt sich nicht mehr), heißer Kopf und eiskalte Füße, starker Durst. Gefühlte körperliche Stärke ca. 10-15% von vor der Erkrankung.

Phase II: ab 1. Klinikaufenthalt Ende 2016 regelmäßige Einnahme der chinesischen Arzneidrogen und viel Gesundheitshausaufgaben

Verdauung musste man noch mit Sie ansprechen, also sehr empfindlich aber hielt ich mich an meine TCM Heilnahrungsregeln war sie halbwegs stabil, Kopfschmerzen, körperliche Schwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Halsschmerzen und Gliederschmerzen und immer wieder latent auftretendes Infektgefühl wechselt sich ab mit Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen, Benommenheit und in Phase I aufgezählten Symptomen. Gefühlte körperliche Stärke ca. 30-45% von vor der Erkrankung.

Besser war seit dieser Phase: Schlaf erholsam, Stimmungsschwankungen nur noch sehr selten, keine Angst mehr, kaum noch innere Unruhe (nur wenn die Rezeptur mal wieder nicht passte) Stuhlgang ab und zu schon regelmäßig, Periode setzte allmählich wieder ein, Schlafbedürfnis normal, konnte mich ab dieser Phase wieder selbst versorgen, Spazieren gehen und in den Garten fahren, schnellere Erholung nach Belastung, kein Kribbeln mehr im Kopf, kein Herzrasen oder Atemnot, keine Einatemblockade mehr, Benommenheit zeitweise besser, konnte ab und zu für eine halbe Stunde Buch lesen oder Musik hören, Fröhlichkeit und Kampfeswille kam zurück.

Phase III: nach dem ersten Infekt und intensivem Mentaltraining mit Zielvisualisierung

Mitte 2019 passte meine Kräuterrezeptur super, wir waren an der Ostsee im Urlaub und dann kam endlich nach 5 Jahren der erste komplette Infekt. Komplett deswegen, weil ich schon viele Infektanläufe hatte mit Halsschmerzen, Gliederschmerzen aber zum Schnupfen hatte es nie gereicht und schlagartig waren die Infektsymptome wieder weg und alle ME/CFS-Symptome wieder da. Diesmal verlief alles zwar noch zaghaft aber ohne Abbruch mitten im Geschehen. Die Seeluft war Balsam für mein Immunsystem. Und nach dem Infekt kam nicht mehr der tiefe Fall ins ME/CFS-Symptomspektakel, das hat mich total verblüfft!!! Ich habe eine ganze Abfalltüte Taschentücher vollgeschnupft. Seit dem habe ich eine deutlich stabilere Verdauung, das Gefühl ich kann von meinen empfohlenen Nahrungsmitteln alles essen, Kopfschmerzgefahr bleibt noch hoch, ständiges latentes Infektgefühl, immer leichte Gliederschmerzen, Drücken in den Ohren und Halskratzen. Stimmung sehr ausgeglichen, große Zuversicht. Motivation etwas Neues zu beginnen. Leider hat der Infekt kräftemäßig keine Verbesserung gebracht aber dass die Verdauung nicht mehr so superempfindlich ist und alle anderen Symptome deutlich besser oder gar verschwunden sind, finde ich einen tollen Erfolg und ermöglicht mir auch einen emotionalen Flow. Gefühlte körperliche Stärke bleibt bei ca. 60%. Durch die Zielvisualisierung erlebe ich, wie ganz langsam und allmählich auch die verbliebenen Symptome weniger werden. Manchmal habe ich schon das Gefühl ich erhole mich wirklich und schneller. Bin gespannt!

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