Ende Oktober 2017 waren mein Ambulanzarzt und ich ein sehr gut eingespieltes Team. Somit konnte ich meinen Zustand weiter verbessern und ich wurde deutlich kräftiger. Leider auch etwas unruhiger und nervöser aber mit mehr Kraft war das Leben deutlich besser. Von der Krankenkasse bekam ich Antwort auf meinen Wunsch noch einmal stationär in der Klinik behandelt werden zu können. Sie lehnten natürlich die bewährte Klinik ab, mit der Begründung, dass sie keine Privatklinik bezahlen und es noch eine TCM-Klinik gab, die Vertragspartner der Krankenkasse sei. Ich widersprach diesem Schreiben mit der Begründung, dass die Ärzte der bereits besuchten Klinik mich kennen und meinen Werdegang im letzten Jahr gewissenhaft dokumentiert hatten und jetzt lückenlos mit der Behandlung fortfahren könnten. Das würde ja Zeit und Geld sparen. Ich erwähnte auch, dass man in einer neuen Klinik erst einmal wieder herausfinden müsste, welche Kräuter für mich gut seien und in welcher Dosierung ich sie vertragen würde. TCM- Kräutermedikation ist eben leider auch viel Ausprobieren. Sie müssten also mit mir wieder völlig von vorn beginnen, worauf ich ehrlich gesagt keine Lust hatte, weil ich inzwischen wusste, wie schnell und stark mich eine unpassende Rezeptur flachlegen konnte. Aber es führte kein Weg daran vorbei, entweder ich nahm an oder ich bekam gar nichts. So ließ ich mich schweren Herzens darauf ein. Es war erstmal schwer mich von der Behandlung der Oase zu lösen, da diese Klinik für mich der Inbegriff von Erholung und Gesundung bedeutete. Aber um meine Erfahrungen mit der TCM zu erweitern war es vielleicht sogar für mich bereichernd auch der anderen Klinik eine Chance zu geben. Und TCM ist TCM, dachte ich. So sagte ich meinen stationären Aufenthalt für vier Wochen Ende November bis kurz vor Weihnachten in einer völlig neuen unbekannten TCM-Klinik zu.
Im November trank ich alle Kräutervorräte der altbewährten Klinik aus und bestellte mir selbst noch in der Apotheke ein paar der letzten Rezepturen, die bis zu meinem Aufenthalt in der zweiten TCM-Klinik reichen sollten. Weiterhin konnte ich mich stärken und ich fuhr allein mit meinem schweren Koffer und sehr gespannt, was mich erwarten würde wieder nach Bayern. Komisch, dass beide TCM-Kliniken, die es in Deutschland gab, sich in Bayern befanden. Ich war frohen Mutes, dadurch dass es mir soviel besser ging, dass diese erneute Behandlung mein Durchbruch oder meine Abschlussbehandlung werden sollte.
Kurz vor meiner Abreise in die Klinik bis zur stationären Aufnahme begleitete mich wieder ein sehr heftiges Infektgefühl. Es kam inzwischen immer, wenn ich mich stark fühlte. Auch die Verdauung war in dieser Situation immer erstaunlich gut. Mit QiGong und tiefer Bauchatmung konnte ich die Immunreaktion sogar noch etwas intensivieren. Am Tag meiner stationären Aufnahme hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich die Kräuter nicht mehr brauchte. Ich hatte das Bedürfnis meinen Körper einfach mal machen und ihn in Ruhe meinen Infekt bearbeiten zu lassen. Tja, was sollte ich jetzt tun? Ich konnte ja nicht sagen, dass ich die ersten Tage meines Aufenthaltes erstmal ohne Kräuter probieren würde. In einer TCM-Klinik, wo die Haupttherapie die chinesischen Kräuter waren…