14. Müllhalde

Anfang Januar 2016

Gerade war ich frisch zurück von meinem kleinen Alpenausflug. Ich war froh wieder zu Hause zu sein, so richtig genießen konnte ich leider den Kurztrip nicht. In mir drin war wieder mal die Hölle los. Ich fühlte mich wie eine Müllhalde, zugestopft bis oben hin. Mein Darm bewegte sich überhaupt nicht mehr und es war mir ein extrem dringendes Bedürfnis, diesen ganzen Müll aus meinem Verdauungssystem herauszubekommen. Im Internet las ich schon öfter etwas über Colon-Hydro-Therapie. Mit Wasser und Massage wird der gesamte Dickdarm gereinigt. Das hörte sich verdammt gut an. So recherchierte ich wieder, wo man das in meiner Stadt denn machen lassen konnte. So stieß ich auf eine Privatpraxis mit Verdauungsgeschichten als Schwerpunkt. Bingo! Leider musste ich wieder drei Wochen auf den Termin warten. Zwischendurch war ich wieder für ein paar kleine Dienste in meinem Orchester. Aber ich schaffte die Proben kaum. Mir wurde heiß und kalt und ich war so extrem schwach, dass ich mich kaum auf dem Stuhl halten konnte. Was sollte im Dienst auch plötzlich anders sein, als in meiner Freizeit, wo diese Symptome immer quälende Begleiter waren. Ich war auch irgendwie naiv, dass ich mir in diesem Zustand überhaupt zumutete Dienst zu machen. Und als es wirklich nicht zu machen war, da war ich dann auch nervlich irgendwie am Ende. Nun hatte ich so viele Ärzte aufgesucht und keiner konnte mir sagen, was mit mir ist. Geschweige denn mir etwas anbieten, was mir hilft. So viel Geld hatte ich inzwischen in Heilpraktiker und private ärztliche Leistungen gesteckt, dass ich langsam nicht mehr so richtig wusste, was ich noch Neues finden könnte. Aber trotz der schlechten gesundheitlichen Verfassung hatte ich eine enorme Kraft in mir, die mir immer wieder sagte: „Weitersuchen!!!!“ Und wenn ich diese Kraft auch einmal nicht hatte, was zum Glück selten der Fall war, dann gab sie mir mein Mann. Er nahm mich in den Arm und sprach mir Mut zu, obwohl er genauso ratlos war wie ich. Ich war so dankbar, ihn an meiner Seite zu haben. Und es tat mir extrem leid, dass ich zwar von den Jahren her jung war, aber das Leistungsniveau einer 90-jährigen Oma (manche Omis mit 90 sind noch fitter!!) hatte. Wir wollten doch so viel erleben und unternehmen. Das fehlte mir alles sehr.

Auf zur Colon-Hydro-Therapie. Die Privatarztpraxis, war hell und herrlich geschmackvoll eingerichtet. Die Schwestern waren sehr nett und ich bekam ein Glas Wasser aus der hauseigenen Umkehrosmosefilteranlage. Das Wasser schmeckte köstlich, löste aber leider auch keinen Stuhlgang aus. Hier muss ich anmerken, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt schon 5 verschiedene Abführmittel von mild bis extrem stark ausprobiert hatte. Leider mit null Erfolg. Am meisten half mir noch mein selbst verabreichter Einlauf, danach fühlte ich mich deutlich besser. Deshalb hoffte ich auch so auf die Colon-Hydro-Therapie. Das Erstgespräch mit der sehr freundlichen Ärztin war intensiv und genau. Wieder war ich froh, dass sich jemand so viel Zeit nahm um meinen Zustand so umfangreich wie möglich zu erfassen. Nun hatte ich auch schon eine ganze Reihe an Akten angesammelt, die sie alle durchwälzte. Eine genauere Diagnose gab es nicht. Nur die üblichen Angaben: Erschöpfungszustand, Mitochondriopathie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Dyspepsie, Darmdysbiose. Sie ließ einen erneuten Darmflorastatus machen, der logischerweise noch schlechter war, als der, den meine Hausärztin Ende 2014 hatte machen lassen. An arbeiten war nicht zu denken und so schrieb mich die Ärztin wieder krank. Als Therapie empfahl sie mir manuelle Bauchmassage, Colon-Hydro-Therapie (wie ich es gern wollte), und Bioresonanz, um die Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu bearbeiten. Die Bauchmassagen waren ein Segen und taten sehr gut, danach hatte ich jedes Mal das Gefühl von etwas mehr Geschmeidigkeit in meinem Darmbereich. Von der Bioresonanz merkte ich gar nichts und die Colon-Hydro-Therapie musste ich nach der ersten Sitzung abbrechen, da ich mich so viel schlechter und schwächer fühlte nach dieser Behandlung, dass ich drei Tage lang extreme Kreislaufprobleme hatte. So blieben wir zunächst bei der Bioresonanz und der wirklich tollen Bauchmassage. Doch so richtig der Durchbruch war damit nicht möglich und ich hatte auch das Gefühl, dass die Ärztin auch wieder nicht wirklich wusste, was mit mir los war. Wenn ich mich nach der Darmspülung so viel schlechter fühlte musste es doch etwas anderes geben, was meinem Darm die Kraft zurückgibt, dass er sich wieder bewegt. Außerdem war die Behandlung in dieser Praxis so teuer, das das so schnell wie möglich ein Ende finden musste.

Ich nahm rasant ab. Vor der Erkrankung sah ich auf meiner Waage immer eine 59 kg. Von November 2015 an dem Tag nach der Mittelohrentzündung, wo mein Darm entschied sich nicht mehr bewegen zu wollen, bis Anfang März 2015 nahm ich genau 10kg ab. Da bekam ich es langsam mit der Angst zu tun. Viele freuen sich über 10 kg weniger aber für mich war das kein erstrebenswerter Zustand.

Darmbewegung…..mehr Darmbewegung…….Darmbewegung……..mehr Darmbewegung…..

Was hatte ich noch nicht ausprobiert?

 

 

Akupunktur…….

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