29.01.2015
Nachdem bis Weihnachten und Silvester meine Spaziergänge wirklich extrem kurz waren und die vier Stockwerke zu unserer Wohnung meist schon genug Bewegung für einen Tag für mich bedeuteten, spürte ich Anfang Januar eine kleine Kraftzunahme. Die Motivation hinaus zu gehen und einen Spaziergang zu machen wurde stärker und auch das Zutrauen, dass ich meinen Radius etwas erweitern könnte.
Ich nahm täglich drei Mal vor den Mahlzeiten meine individuelle chinesische Kräuterrezeptur ein und hatte mich inzwischen auch an den Geschmack gewöhnt. Nach jeder Einnahme hatte ich für ein paar Minuten -dann länger- mehr Kraft. Im Januar hatte ich nach jeder Einnahme für zwei Stunden mehr Energie und ich hatte das Gefühl, dass meine Verdauung einfacher und effektiver arbeitete. Anfang Januar hatte Herr Samuelson die Rezeptur wieder angepasst und entschieden, dass die Kräuter jetzt für mich erst einmal entscheidend sind. Er wollte also vorerst keine Akupunktur bei mir machen.
Ende Januar war es dann so weit, ich konnte endlich wieder einen größeren Spaziergang machen und so ging ich bei uns hinter dem Haus die abgelegenen Straßen hinauf bis zu dieser Aussicht. Es war ein unbeschreibliches Gefühl endlich wieder besser auf den eigenen Beinen zu stehen:
Die Sonne war herrlich warm an diesem Tag und ich genoss die frische Luft und ein Stück wiedergewonnene Freiheit.
Inzwischen schlief ich relativ gut, mit ein paar Pausen zwischendurch und noch sehr lang am Morgen aber auch da hatte ich das Gefühl, dass das Schlafen inzwischen etwas bringt und ich wirklich früh etwas erholter war, als noch im Dezember. Meine Beine waren noch sehr schwer, Benommenheit und ein diffuses Schwindelgefühl sowie Kopfschmerzen waren meine ständigen Begleiter. Aber mein Bauch war nicht mehr ganz so eine geballte Faust.
Dieser Tag brachte mir viel Motivation und Mut, auch wenn es für mein Verlangen mit der Therapie viel zu langsam ging. Ich hatte das Bedürfnis so viel zu machen, wollte wieder wandern gehen, Radfahren, Skiroller auf dem Elberadweg fahren usw. Und natürlich wollte ich wieder in mein „Gute-Laune-Orchester“ und dort mit meiner Geige musizieren. Es war für mich sehr schwer auszuhalten und auch mit einem riesigen schlechten Gewissen behaftet so lange nicht arbeiten zu können. Inzwischen war ich ja drei Monate krankgeschrieben. Eine unglaublich lange Zeit. Ich war noch nie so lange krank. Aber was sollte ich machen, zum Gesundwerden zwingen konnte ich meinen Körper nicht. Nur versuchen zu verstehen.
Abwarten und (chinesischen) Tee trinken….