5. Therapeut Nr. 1 „Der Chinesenmann“

Anfang Dezember 2014

Von diesem Tag an, als ich wusste dass ich andere Medizinformen finden müsste, die mir helfen könnten schöpfte ich neuen Mut. Ich fühlte mich vorher so verlassen von den Ärzten bei denen ich bisher war. Sobald ich ihre Praxis verlassen hatte hieß es für sie nur: „Der nächste bitte….!“ Und ich war mit meinen Problemen ganz allein. Ich wandte mich sogar an meine Psychologin, die ich von früher her noch kannte und die mir immer mal wieder half meine Gedanken zu sortieren und loszulassen. Sie machte mich als ich mit 17 Jahren das erste Mal zu ihr kam richtig fit fürs Leben. Ich wurde durch ihre Behandlung offen, fröhlich, mental stark und unbeschwert und das Beste war: Ich lebte im Jetzt. Das hatte sie mir beigebracht und das war ein ganz tolles Lebensgefühl. Als ich jetzt zu ihr kam erzählte ich von meinen letzten Wochen und dass alle bisherigen Ärzte, die visuell oder im kleinen oder großen Blutbild nichts Auffälliges erkennen konnten, mich für gesund hielten, bzw. mir nicht beim Bewältigen meines unerklärlich verlaufenden Infektes helfen konnten und über die Symptome nur mit den Achseln zuckten. Natürlich wollte ich von ihr wissen, ob mein Zustand rein psychologische Ursachen haben konnte. Sie kannte mich sehr gut und auch meinen Werdegang und meinte, ich sollte mir nichts einreden lassen, dass das eine psychische Erkrankung sei und so lange jemanden suchen, bis ich jemanden fände, der mir hilft. Sie meinte ich brauche vielleicht einen guten Heilpraktiker. Auch meine Hausärztin meinte, dass ich einen solchen einmal aufsuchen sollte, nachdem sie mir noch auf meine eigenen Kosten und ihren Vorschlag hin meine Darmflora testen ließ und das Ergebnis ein desaströses war. Nun hatte ich leider Anfang des Jahres gegen einen Harnwegsinfekt auch noch ein absolut durchschlagendes (im wahrsten Sinne….) Antibiotikum bekommen. Die Darmbakterien waren spürbar hinüber (und damit wohl auch mein Immunsystem…) aber der Harnwegsinfekt war nach drei Wochen wieder da….Naja, wenigstens konnte ich jetzt irgendwie die Verdauungsbeschwerden nachempfinden, obwohl ich das Gefühl hatte, dass das Problem seit meinem heftigen Infektschub, mit welchem Virus auch immer, schon im Magen anfing.

Jeder Termin bei einem Arzt kostete mich enorm Energie. Ich schleppte mich jedes Mal mit meiner letzten Kraft hin und wieder zurück. Zu Hause lag ich abwechselnd alle Sofas platt und schlief und schlief und schlief. Am liebsten nichts sehen, nichts hören nur ausruhen. An einem Abend, als ich wieder so extrem fror nahm ich einmal mein Fieberthermometer und erschrak, als da auch nach mehrmaligem Messen nur noch eine 35 stand. Ich fühlte meine Pulse an den Handgelenken aber ich konnte kaum irgendetwas spüren. Hauchzart irgendwo etwas ganz dünnes war da zu ertasten. Trotzdem stieß mich mein Gesundungswille an sobald ich mich nur ein kleines bisschen erholt hatte. So durchstöberte ich das Internet, was es denn in meiner unmittelbaren Wohnumgebung so für Heilpraktiker gab. Das Wichtigste war für mich in diesem Moment, dass es für mich so unkompliziert es nur ging zu erreichen war. So erleichtert war ich, als ich in ca. 15 Gehminuten von uns zu Hause einen entdeckte, der Klassische Chinesische Medizin praktizierte. Kein Chinese, ein älterer Herr mit grauem Vollbart lächelte von der Website. Ein Telefonat mit ihm und in einer Woche könnte ich zu ihm kommen. Der Termin stand. Ich hatte wieder eine Perspektive und war nun gespannt, was er zu meinem tollen Infekt der mich nicht mehr verlassen wollte und meinen starken Verdauungsproblemen sagen würde.

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